Gefährliche Räuber oder harmlose Badegäste?
„Haie in der Nordsee?!“ – Wer das hört, denkt entweder an einen schlechten Katastrophenfilm oder an einen sehr mutigen Schwimmer. Doch tatsächlich: Ja, es gibt Haie in Nord- und Ostsee! Aber bevor du beim nächsten Strandurlaub panisch ins nächste Fischbrötchen beißt – keine Sorge. Die allermeisten sind klein, scheu und an Menschen ungefähr so interessiert wie du an Brokkoli zum Frühstück.
Welche Haiarten leben in Nord- und Ostsee?
Zunächst mal: Die Nordsee ist deutlich hai-reicher als die Ostsee – und das liegt vor allem daran, dass die Ostsee ein Brackwassermeer ist, also weniger salzig. Und Haie mögen’s eben salzig. Trotzdem verirren sich manchmal ein paar Arten auch dorthin.
Hier ein paar Hai-„Locals“, die tatsächlich hier leben – oder zumindest gelegentlich reinschauen:
Kleingefleckter Katzenhai
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Länge: Bis 1 Meter
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Vorkommen: Nordsee (häufig), Ostsee (selten)
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Besonderheit: Sieht niedlich aus und lebt meist in der Nähe des Meeresbodens.
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Gefährlichkeit: Völlig harmlos – selbst für zarte Zehen.
Hundshai (Squalus acanthias)
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Länge: Bis 1,2 Meter
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Vorkommen: Nordsee, manchmal westliche Ostsee
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Spitzname: Dornhai
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Besonderheit: Hat kleine Stacheln vor den Rückenflossen – klingt gefährlich, ist aber mehr was für’s Hai-Kabarett.
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Gefährlichkeit: Stachelig ja, aber nur für Fische.
Glattrochen (okay, kein Hai – aber ein Verwandter!)
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Vorkommen: Nordsee
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Länge: Bis 1,5 Meter
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Gefährlichkeit: Eher ein „Flattermann“ als ein Jäger.
Riesenhai (Basking Shark)
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Länge: Bis 10 Meter (!), zweitgrößter Hai der Welt
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Vorkommen: Selten in der Nordsee
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Ernährung: Plankton! Also eher „Staubsauger der Meere“ als gefährliches Monster.
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Gefährlichkeit: Nur gefährlich für Plankton. Und das beschwert sich nie.
❌ Gibt’s gefährliche Haie in Nordsee oder Ostsee?
Die kurze Antwort: Nein.
Die längere Antwort: Nicht wirklich, zumindest nicht in deiner Nähe.
Die richtig gefährlichen Arten wie Weißer Hai, Tigerhai oder Bullenhai kommen in warmen Gewässern vor – also in Australien, Südafrika, Florida… nicht in Büsum oder auf Rügen.
Die Nordsee ist zwar relativ „offen“ (sie ist mit dem Atlantik verbunden), aber zu kühl und nährstoffarm für große Haiarten mit aggressivem Appetit. Die Ostsee ist dafür viel zu salzarm. Haie sind da eher auf Durchreise – und selbst das ist selten.
Gibt es Hai-Angriffe auf Menschen in Deutschland?
Nein. Null. Keine. Nada. Kein einziger bestätigter Fall eines Haiangriffs in der Nordsee oder Ostsee auf einen Menschen beim Baden.
Die gefährlichsten Dinge im Wasser sind hier:
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Quallen (aber auch nur ein bisschen nervig)
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Steine (die deine Zehen nicht mögen)
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Und die berühmten „im Wasser verloren gegangenen Badelatschen“
Also, entspann dich – der Fisch, der da deine Wade kitzelt, ist wahrscheinlich ein Hering mit Orientierungsschwäche.
️ Kommen Haie bis in die Elbe – zum Beispiel bis Hamburg?
Die Elbe ist ein Süßwasserfluss – spätestens ab Geesthacht (östlich von Hamburg) ist der Hai-Spaß vorbei.
Aber: Der untere Bereich der Elbe, also bei Cuxhaven und Brunsbüttel, ist noch leicht salzhaltig – dort kann sich ein Hundshai oder Dornhai verirren, aber eher selten.
In Hamburg einen Hai in der Elbe sehen? Das wäre ungefähr so wahrscheinlich wie ein Eisbär auf der Reeperbahn – möglich, aber du brauchst viel Fantasie und wahrscheinlich einen Promillewert über 1,5.