Millerntor-Galerie

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Kunst, Kiez & Kicken – Eine etwas andere Ausstellung

Mitten auf St. Pauli, zwischen Flutlicht, Fan-Gesängen und der Reeperbahn, versteckt sich ein Kunstfestival der etwas anderen Art: die Millerntor-Galerie. Wer hier an verstaubte Museen oder stille Kunsttempel denkt, liegt komplett daneben. Diese Galerie hat Beats, Haltung – und Bier. Und das alles im Stadion des FC St. Pauli. Ja, du hast richtig gelesen.

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Von Viva con Agua – Stefan Groenveld, CC BY-SA 3.0, Link

Was ist die Millerntor-Galerie überhaupt?

Die Millerntor-Galerie ist ein internationales Kunst-, Musik- und Kulturfestival, das seit 2011 jedes Jahr im Sommer im Millerntor-Stadion stattfindet. Veranstaltet wird es von der NGO Viva con Agua, die sich weltweit für sauberes Trinkwasser einsetzt. Ziel der Galerie: Kunst und Aktivismus verbinden. Oder anders gesagt: Feiern mit Haltung.

Ein Stadion wird zur Ausstellung

Normalerweise jubeln hier die Fans des FC St. Pauli. Aber für ein paar Tage im Jahr verwandelt sich das Millerntor in eine farbenfrohe, laute, lebendige Galerie. Über 250 Künstler*innen aus aller Welt präsentieren ihre Werke – von Street Art über Fotografie bis hin zu großflächigen Wandgemälden (Murals), Performances und Installationen. Und das mitten auf den Stadiontribünen, in Spielertunneln oder in den Katakomben. Allein das macht den Besuch schon zu einem echten Erlebnis.

Mehr als nur Bilder an der Wand

Die Millerntor-Galerie ist keine klassische Kunstausstellung, sondern ein echter Kulturmix. Es gibt Konzerte, Poetry Slams, Vorträge, Workshops, Live-Paintings, Skate-Contests – und natürlich gute Drinks. Egal ob du wegen der Kunst kommst, der Musik oder einfach nur, um mit netten Leuten ins Gespräch zu kommen: Hier ist fast alles erlaubt, was Spaß macht und irgendwie inspiriert.

Eintritt mit Mehrwert

Der Eintritt zur Millerntor-Galerie kostet zwar ein paar Euro, aber das Geld ist gut angelegt: Die Einnahmen fließen direkt in Wasserprojekte weltweit. Du kaufst dir also nicht nur ein Festival-Ticket, sondern hilfst gleichzeitig, Leben zu verbessern. Und das fühlt sich verdammt gut an.

Ein Ort mit Haltung

Was das Festival so besonders macht: Es ist politisch – aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Hier geht es um Solidarität, Gleichberechtigung, Klimaschutz, Menschenrechte. Die Künstler*innen kommen aus der ganzen Welt, viele aus Ländern, die sonst wenig mediale Aufmerksamkeit bekommen. Ihre Werke erzählen Geschichten, die berühren, aufrütteln – und manchmal einfach nur zum Schmunzeln bringen.

Viva con Agua: Die treibende Kraft

Hinter der Millerntor-Galerie steckt die Hamburger Organisation Viva con Agua, die wohl sympathischste NGO Deutschlands. Gegründet von Ex-St. Pauli-Spieler Benjamin Adrion, setzt sich der Verein für sauberes Trinkwasser und sanitäre Versorgung ein. Der Grundsatz: „Wasser für alle – alle für Wasser!“ Die Millerntor-Galerie ist dabei eines ihrer kreativsten Fundraising-Projekte.

Bunte Mischung: Die Besucher

Hier trifft sich Hamburgs bunte Szene: Junge Familien, Street-Art-Fans, Künstler, Fußball-Nerds, Touristen, DJs, Lehrer, Aktivistinnen. Es gibt kaum einen anderen Ort in der Stadt, an dem so viele unterschiedliche Menschen gemeinsam feiern, diskutieren und genießen – friedlich, neugierig, offen.

Ein Muss für Hamburg-Besucher

Wenn du im Sommer in Hamburg bist, schau unbedingt vorbei. Selbst wenn du kein großer Kunstfan bist – die Atmosphäre, der Ort, die Menschen und die Musik machen das Ganze zu einem Erlebnis. Und hey: Wo sonst kann man in einem Fußballstadion durch eine Galerie schlendern und dabei vielleicht mit einem internationalen Künstler, einem Straßenmusiker oder einem Ex-Kicker ins Gespräch kommen?

Gut zu wissen:

  • Ort: Millerntor-Stadion, Harald-Stender-Platz 1, 20359 Hamburg

  • Eintritt: Tages- oder Mehrtagestickets, Erlös für den guten Zweck

  • Anfahrt: U3 bis St. Pauli oder S1/S3 bis Reeperbahn, dann zu Fuß


Fazit: Mehr als Kunst

Die Millerntor-Galerie ist ein Kunstfestival mit Seele. Es ist schrill, laut, politisch, kreativ und einzigartig – so wie St. Pauli selbst. Und es zeigt, dass Kunst die Welt verändern kann. Oder zumindest ein bisschen besser macht.

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